Wassersportreise der 8. Klassen nach Borgwedel

Tag 1

Die Klassenfahrt beginnt in einem erstaunlich pünktlichen Vehikel der Deutschen Bahn AG  plus einem Maximum an Menschen, Lärm, Gepäck und Süßigkeiten. 

Als wir endlich Borgwedels Jugendherberge erreichen, klingt uns noch die laute Musik aus dem Bus, in den wir umgestiegen sind, in den Ohren. Und während unsere Lehrer*innen die Schlüssel der Zimmer besorgen, werden schon erste Wetten auf die Qualität des Essens abgeschlossen.

Kurz darauf folgt Freude über das große Gelände am wunderschönen Fjord – samt Volleyballnetz, Tischtennisplatten und Kicker, Fußball- und Basketballplatz. Enttäuschung über die für sieben Jugendliche viel zu kleinen Zimmer und Spannung auf das Programm der nächsten Tage: Segeln und Windsurfen.

Nach einem verhältnismäßig guten Abendessen endet der Tag mit einer Nachtwanderung inklusive gefühlter Bindehautentzündung durch sehr oft plötzlich sehr starkes Licht aus sehr vielen Taschenlampen in den Augen.

Um 22 Uhr will dann natürlich niemand ins Bett – zum Glück wird es toleriert, sich noch leise zu unterhalten. Etwa um 23.30 Uhr wird dem ersten Tag der Klassenreise von einem mir unbekannten Lehrer ein Ende gesetzt.

Pro: Nachtwanderung, Anreise, Gelände Kontra: Zimmer, Nachtruhe

 

Tag 2

Nach einer langen Nacht beginnt der nächste Morgen mit einem frühen Aufstehen um 7 Uhr. Um 8.20 Uhr treten wir im Haupthaus zu einem recht üppigen Frühstück an. Danach werden Segler*innen und Windsurfer*innen unterschiedlichen Gruppen zugeteilt: Die einen beginnen früh morgens mit dem Unterricht, die anderen am Nachmittag um 13 Uhr. Ich war den Windsurfer*innen der späteren Gruppe zugeteilt worden und in der Zwischenzeit konnte ich mich am „Sport-Programm“ erfreuen. Dieses beinhaltete neben Volleyball-Turnieren, die sich bei erstaunlich vielen großer Beliebtheit erfreuten, auch Wikinger-Schach. Das Surfen an sich hat sehr viel Spaß gemacht, nur war das zum Befahren freigegebene Gebiet sehr klein, was bedeutete, dass, wenn man es mal irgendwie geschafft hatte, für längere Zeit auf dem Bord mit Segel in der Hand zu stehen, man nur (falls überhaupt Wind vorhanden war) für ein paar Sekunden fahren konnte, bis einem zugerufen wurde, dass man gefälligst absteigen sollte. Hatte man dieser Anordnung nämlich nicht rechtzeitig Folge geleistet (oder es nicht gehört), ist man weit abgetrieben und das darauffolgende Paddeln war folglich dementsprechend schwer und lang. Nach dem Surfunterricht verlief der restliche Tag ohne besondere Zwischenfälle und wir fanden uns um 18.30 Uhr in der Kantine wieder, wo wir ein verhältnismäßig gutes Abendessen zu uns nehmen konnten. Nach Beenden des Essens konnten wir unsere Freizeit auf dem weitläufigen Gebiet bis 21.30 Uhr auskosten. Danach machte man sich bettfertig und bereitete sich seelisch auf eine lange Nacht und ein verhältnismäßig frühes Aufstehen vor.

Pro: Es gab verhältnismäßig gutes Essen. Das Surfen hat trotz allem an sich ziemlich viel Spaß gemacht. Das Herbergen-Gelände war weitläufig und bot viel Platz, um seine Freizeit auszukosten.

Contra: Beim Surfen war das Gebiet viel zu klein und viel Wind gab es auch nicht.

 

Tag 3 

Der dritte Tag beginnt mit einem soliden Frühstück. Es war überraschend, wie viel Energie die Klassen trotz der kurzen Nächten hatten. Heute war das Wetter offenbar auch auf unserer Seite. 

Die Nichtschwimmer*innen, Segler*innen und Surfer*innen, die warten mussten, machten sich später mit zwei Lehrer*innen auf den Weg durch den naheliegenden Wald zu einem sehr kostspieligen Internat, dem Louisenlund, das laut Website um die 48 000 Euro im Jahr kostet. Das Schulmotto lautet: „Heute sind wir gut, morgen sind besser“.

Nach dem Abendessen wurde dann von den Lehrer*innen das Entertainment-Programm 

vorgestellt, bestehend aus drei Optionen: Erstens, und ich zitiere: „Eine schaurige Runde Werwolf“. Zweitens: am Lagerfeuer Marshmallows grillen – mit Lagerfeuer-Musik.

Oder drittens, und ich zitiere erneut: „Ganz langweilig auf den Zimmern abhängen“.

Nun, jetzt könnt ihr euch sicher denken, was passiert ist: 75 % sind direkt aufs Zimmer gelaufen, und fast der komplette Rest ging zum Lagerfeuer, um mit einer Gitarre im Hintergrund eine Runde „99 Luftballons”, „Let it be” und „Zombie” zu singen, und ja, es waren noch eine ganze Reihe anderer Lieder darunter: auch „Last Christmas” (kein Scherz). Ich glaube, das war so ziemlich das einzige Lied, bei dem jeder den Text zumindest ein bisschen kannte.

Gegen 22 Uhr war schließlich Nachtruhe. Lasst es mich mal so sagen: Die Wörter „Nacht“ und „Ruhe“ vertrugen sich nicht so gut. 

Pro: Lagerfeuer

Contra: Frühstück 

 

Tag 4

Der vierte Tag der Klassenfahrt beginnt mit einem überaus schrecklichen Lied, das einen aber überaus zuverlässig jeden Morgen aus einer Bluetooth-Box der Lehrer*innen weckt.

Nach dem Frühstück sind wir, wie jeden Tag, unseren täglichen Aktivitäten nachgegangen. In diesem Punkt kann ich leider nur für die Gruppe der Segler*innen sprechen.

Ich kann aber sagen, das dieser Tag für beide Gruppen besonders toll war.

Die Gruppe der Segler*innen hat sich nach kurzer Vorbereitung der Katamarane sofort aufs Wasser begeben, um dann verschiedene Manöver mit den Booten zu üben.

Durch den auffrischenden Wind hat es für die Geschwindigkeit liebenden Menschen umso mehr Spaß gemacht.

Doch auch für die Menschen, denen diese Geschwindigkeit zu hoch war, wurde gut gesorgt, da wir unter ständigen Überwachung einer der Segellehrer standen.

Nach diesem überaus spaßigen Vormittag rundete die Talentshow und der Disco-Abend den Tag vortrefflich ab.

Pro: Segeln, Disco, Talentshow

Contra: Aufstehen

 

Tag 5

Das Ende war schließlich da. Vier Tage waren vergangen, zehn Mahlzeiten verzehrt, man hatte etliche Konversationen gehabt und unterbrochen, gelacht, geschrien, ist gerannt, und spaziert. Jetzt war es Zeit zu gehen. Etwas früh, wie ich fand, aber dafür war die darauffolgende Belohnung entsprechend größer: Unser Zimmer durfte mit lauter Musik in die anderen Zimmer gehen und deren Bewohner aus dem Tiefschlaf reißen. So begann der Tag mit verschlafenen Gesichtern und einem vereinzelten „Guten Morgen“ im Dunkeln.  

Nachdem man sich fertig gemacht und den Rest der Kleidung in den Koffer geworfen hatte, das Zimmer gefegt, geordnet und die Bettwäsche zurückgegeben hatte, gab es Frühstück: Brötchen, Brot und viel Aufstrich zum „Hier-Essen“ und zum „Mitnehmen“. Dann schaute man sich noch ein letztes Mal um, sah aufs Wasser und zum Steg, wo man erst vor einigen Stunden gesessen hatte, zu den Zelten, hinter denen ein Lagerfeuer gebrannt und Lieder gesungen worden waren, zum Volleyballnetz, zur Wiese, zu den Tischtennisplatten und blieb mit den Augen noch einmal bei den Zimmern, wo die Musik von den Stimmen übertönt und es langsam still geworden war. Es war schon schön gewesen. 

Dann mussten wir los. Die Busse kamen angefahren, die Koffer wurden verstaut und wir lehnten uns im Sitz zurück. Die Landschaft zog am Fenster vorbei. Der Bus fuhr vor sich hin und man dachte nach, hörte Musik, las oder sprach mit seinem Nachbarn. Gemächlich verging die Zeit, bis der Bus in die Straße vorm Bahnhof einbog. Dort blieben wir erstmal, bis die andere Busladung kam. Der Zug fuhr ein und alle versuchten – viele vergeblich -, einen Sitzplatz zu ergattern. Stunden vergingen, bis wir in Altona ankamen. Dort strömten Menschen auf die Bahnsteige, wurden empfangen und durften nach dem Abholen der Reisepapiere gehen. Wir umarmten unsere Freunde, riefen zu Klassenkameraden, und winkten bekannten Eltern. Die Klassenreise war zu Ende. 

Pro: das Ende und voraussichtliche Ankunft Zuhause

Contra: teilweise das Fahren, die Menge an Menschen, das Ende.

 

Carlo Kröger, Leo Werin, Levi Schöttle, Jo Galle, Eva Beyer