Die lange Nacht der Mathematik

„Das wird bestimmt richtig komisch“, meckert eins meiner Gruppenmitglieder auf dem Weg zur Schule um 17:30 mit einer großen Tasche und einem Schlafsack im Gepäck. Es hat auf seine Freunde gehört, die haben ihm das eingeredet.
Ich muss sagen, „Lange Nacht der Mathematik“ lässt auch bei mir einige Skepsisfilter rot aufblinken. Und bei dem Satz: „Mama, könntest du vielleicht noch Äpfel kaufen, damit ich die zur Mathenacht mitbringen kann?“ am Telefon musste ich sehr über mich selbst lächeln. Aber ich habe es einfach mal ausprobiert, und fand es richtig schön. Ich war zwar nicht immer vorne dabei, wenn es um neue Lösungen ging, aber ich fand es unglaublich spannend zu rätseln und anderen zuzuschauen, und habe mich über jeden kleinen Erfolg gefreut – so war auch die allgemeine Stimmung. Hilfsbereit, positiv, und die waren alle so freundlich.

Die lange Nacht der Mathematik funktioniert etwa so: Es gibt verschiedene Altersgruppen, die an unterschiedlichen Aufgaben arbeiten, an denen selbst die Lehrer:innen verzweifeln. Denkt man, man hätte die richtige Lösung gefunden, gibt man sie auf der Website ein, die benachrichtigt einen, dass man falsch lag, und alle applaudieren. Sollte man es tatsächlich schaffen, alle Aufgaben einer Runde zu lösen, kommt man als Altersgruppe eine Runde weiter, in der es noch schwierigere Aufgaben gibt. Dann isst man erstmal einen Brownie. Und stürzt sich anschließend begeistert auf die neuen Zahlen und Formen. Von 18:00 Uhr bis 08:00 Uhr früh.
Falls du also Spaß am Nachdenken hast, kann ich die lange Nacht der Mathematik nur empfehlen. Aber vergiss nicht, Äpfel mitzunehmen. Anfangs wurde ich dafür noch ausgelacht, aber sie wurden alle aufgegessen.

Katinka Paul, 10a