Erinnern und Gestalten –
Ein KI-Projekt zu NS-Verbrechen im Philosophieunterricht

Im Rahmen der Projektarbeit „NS-‚Euthanasie‘ ERINNERN – inklusive Gesellschaft GESTALTEN“ haben wir uns – der Philosophiekurs S2 – in den vergangenen Monaten intensiv mit den Thema NS-„Euthanasie“ beschäftigt. Initiiert wurde dieses Projekt von der Zeitbild-Stiftung mit dem Ziel, eine  bundesweite Auseinandersetzung mit dem Thema im Schulunterricht zu erreichen und die Ergebnisse durch eine künstlerische Darstellung greifbarer zu machen. Letztendlich werden die Ergebnisse an fünf authentischen Orten der ehemaligen NS-„Zwischenanstalten“ präsentiert.

Ziel unseres Kunstprojekts: eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu  schlagen. Wir haben uns die Frage gestellt, wie man mithilfe Künstlicher Intelligenz an die Verbrechen erinnern kann. Unterstützung erhielten wir dabei von dem „K.I.-Künstler“ Boris Eldagsen, der schon seit mehreren Jahren in Kunstprojekten mit der K.I. „zusammenarbeitet“.

In einem Workshop wurde uns das nötige Wissen vermittelt, um das Bildgenerierungsprogramm „Midjourney“ bedienen zu können. Dadurch wurde es möglich, historische und aktuelle Bilder miteinander zu verbinden und umzuformen.

Um einen möglichst authentischen Eindruck zu bekommen, haben wir das Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg in Neuruppin zusammen mit Herrn Handschuh und Ayla Wopker besucht. Dieses diente in der Zeit des Nationalsozialismus als sogenannte „Zwischenanstalt“. Hier wurden Menschen mit geistigen und körperlichen Auffälligkeiten untergebracht, um sie anschließend zur Tötung freizugeben. Doch von den unzähligen Verbrechen und unvorstellbar schrecklichen Einzelschicksalen ist heute nichts mehr zu sehen, es sind keine Dokumente aus der Zeit mehr vorhanden. Um das zu ändern und wieder ein Bewusstsein für die Vergangenheit des Ortes zu schaffen, haben wir Fotos des Gebäudes und der Umgebung gemacht. Diese wurden letztendlich von der K.I. mit Fotos aus der NS-Zeit (aus dem Internet) verschmolzen, sodass Bilder entstanden sind, die einen Eindruck davon geben, wie der Ort in der Vergangenheit ausgesehen haben könnte.

Unser zweiter Ausflug ging zur Gedenkstätte „Opfer der Euthanasie-Morde“ nach Brandenburg an der Havel. Auf dem Gelände der Gedenkstätte befindet sich eine ehemalige „Euthanasie-Tötungsanstalt“, die damals aus Gründen der Verschleierung „Landes-Pflegeanstalt Brandenburg an der Havel“ genannt wurde. Zwischen Februar und Oktober 1940 wurden hier mehr als 9.000„Anstaltspatienten“ermordet. Darunter Kinder, Jugendliche, Erwachsene, psychisch Erkrankte.

Letztendlich konnten wir viel aus dem Projekt mitnehmen: Nicht nur, wie grauenhaft die Taten waren und durch was für eine Hölle die Opfer gegangen sein müssen, sondern auch, wie wichtig die Erinnerung an solche Verbrechen ist, um so etwas nie wieder geschehen zu lassen.

Für alle, die jetzt neugierig auf die Ergebnisse sind:

Am 07.5.2024 präsentieren wir in Neuruppin unsere Bilder. Am 9.7. 2024 werden wir unsere Arbeiten beim Fest der  Künste in unserer Schule zeigen.

Bente Reitmeyer und Jakob Zeller, S2

 

Lesen Sie hier die mediale Berichterstattung über unser Projekt:

 

https://www.mopo.de/hamburg/so-wollen-schueler-in-hamburg-an-ns-verbrechen-erinnern/

 

https://www.news4teachers.de/2024/04/euthanasie-schueler-wollen-mit-kunstprojekt-an-ns-verbrechen-erinnern/