Poetry-Slam der S2-Deutschkurse

Am Mittwoch, den 29.05.2024, fand als ein kleiner Exkurs im Deutschunterricht des 11. Jahrgangs ein Poetry Slam statt. Unsere zehn Slammer:innen Merle, Bente, India, Lily, Lukas, Kadriye, Romy, Katinka, Adisa und Farida haben eine Vielzahl an Spoken-Word-Texten vorgetragen, welche uns nicht nur amüsiert, sondern auch zum Nachdenken angeregt haben. Von politischen Themen wie Obdachlosigkeit und der aktuellen Situation in Gaza bis zu unseren Gefühlen und Ängsten bezüglich des Älterwerdens und der Frage, was Glück ist, haben wir alles gehört. Der Jahrgang wurde aber nicht nur von den Slammer:innen unterhalten, sondern auch von Stephan Ditschke, welcher den Wettbewerb souverän moderiert hat. Wir als Publikum hatten das Glück diese wundervollen Performances anzuhören, hatten aber auch die Aufgabe aus der jeweils ersten und zweiten Runde eine Siegerin oder einen Sieger auszuwählen. In der ersten Runde hat India das Publikum mit ihrem Text „Warum denkst du dir das kaputt?“ über die Zweifel, die in einem liegen, warum ich ich bin und was ich tun kann, um wie er zu sein, und die Antwort, dass man gut genug ist, begeistert. Romy wurde vom Publikum in der zweiten Runde ins Finale applaudiert mit ihrem Text „Glück“. Mit Zeilen wie „Ist dein Glück meine Selbstverständlichkeit?“ und der darauffolgenden Frage „Darf ich mich an meinem Glück erfreuen, auch wenn du es nicht hast?“ hat sie das Thema der Ungerechtigkeit dieser Welt angesprochen. Die dritte Runde und gleichzeitig auch das Finale wurde von India mit ihrem Text „Das Kind in mir“ gestartet. Sie schrieb über nostalgische Erinnerungen an ihre Kindheit, aber ist diese mit 18 schon vorbei? Mit 18 kann man noch immer „im Regen tanzen, Brettspiele spielen, schwimmen gehen“ und „einfach Kind sein“. Romys Text „Kunst mit Farben“ handelte von etwas, was wir bestimmt alle schon einmal erlebt haben: Kunst zu schaffen, aber ohne „verschmückende Striche, abstrakte Formen“ die Realität wiederzugeben, aber niemanden zu berühren. Beide Finalistinnen sind dem Publikum mit ihren Texten unter die Haut gegangen, trotz dessen kann nur eine gewinnen.

Mit einem tobenden Applaus und nur einem kleinen Unterschied hat Romy den diesjährigen Poetry Slam gewonnen. Insgesamt war der Poetry Slam ein großer Erfolg mit talentierten Slammer:innen auf der Bühne. Es ist zu hoffen, dass es in Zukunft ähnliche (und vielleicht sogar mehr?) solcher Veranstaltungen geben wird, um das Talent junger Dichter:innen zu fördern.

Selin Tayfur