Bienvenue im CERN und beim Repräsentanten und Direktor des Büros des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR)

Verschlafen und aufgeregt am Hamburger Hauptbahnhof begann für unser ganzes Profil die lang ersehnte Profilfahrt. Das Ziel war trotz des weiten Weges und hohen Preisen für ein Physik-PGW-Profil absolut nicht verhandelbar (alternativlos): Genf, Heimat des CERN und der UNO.

Die Zugfahrt in Begleitung von Frau Mai verlief trotz unerwarteter Ticketschwierigkeiten weitgehend problemlos und die Stimmung war ausgezeichnet. Wir konnten uns die Zeit auf der langen Fahrt gut vertreiben. Spannende Pokerrunden, Wizard, Skyjo und mehrere Bitten, die Musik leiser zu machen. Nach der langen Fahrt kamen wir in Genf an und machten uns sofort daran, die Umgebung des Hostels zu erkunden. Nach einem Spaziergang zum nahegelegenen Genfer See haben wir uns im Hostel mit einem warmen Abendessen verpflegt. Wenige Stunden später traf auch unsere Tutorin in der Stadt ein.

Am ersten vollen Tag starteten wir nach dem Frühstück im Hostel mit einer Rallye durch Genf, um die Stadt kennenzulernen und einen großen Preis zu gewinnen. Wir fingen in Zimmergruppen an, das Quiz zu beantworten, es bildete sich aber relativ schnell eine große Ansammlung aus mehreren Gruppen. Wir liefen am See entlang, überquerten die Rhône, durchstreiften die Altstadt und endeten am Palais de Nations. Nach einem spätem Mittagessen und einem Besuch in einem Café, um Geburtstage (nach-) zu feiern, genossen wir ein wenig Freizeit.

Zur Vorbereitung auf die anstehenden Ausflüge trafen wir uns in einem Konferenzraum des Hostels, um uns mit den Themengebieten des CERN und dem Palais Wilson auseinanderzusetzen. Tragischerweise wurde die Unterrichtsstunde durch geliefertes Essen unterbrochen. Und so endete der Tag (natürlich) mit der Nachtruhe um 22:00 Uhr.

Tag Zwei begann schon sehr früh, da wir rechtzeitig am CERN ankommen mussten. Der Besuch wurde durch die Organisation und Kontakte von Frau Mai ermöglicht und ging weit über das normale für Schulklassen vorgesehene Programm hinaus. Das Programm startete mit einer Einführung in die Arbeit des Forschungszentrum durch einen Vortrag von Sascha Schmeling und einer anschließenden Führung über das CERN-Gelände. Das Highlight war hierbei eindeutig die Besichtigung des Antiproton Decellerators. Nach einer Kaffeepause in der Cafeteria des CERN hatten wir Zugang in eine interaktive Ausstellung der dort behandelten Forschungsbereiche. Wir konnten Quanten-Tennis spielen, einen eigenen Stern bauen und mit Protonen um uns schießen. Als großes Finale unseres Besuches durften wir aus Trockeneis und Alkohol eine eigene Nebelkammer bauen. Den restlichen Abend hatten wir Freizeit.

Am Donnerstag – wir waren noch etwas müde – ging es im Regen los in Richtung des Rotkreuz- und Roter Halbmond-Museums. Die Dauerausstellung informierte über die Arbeit des Roten Kreuzes und behandelte internationale Fälle von Menschenrechtsverletzungen. Der Besuch war unabdingbar, da er uns auf das Interview im Palais Wilson vorbereiten sollte. Nachdem wir uns etwas zum Mittagessen gekocht hatten, liefen wir zum Büro des OHCHR. Nach einer gründlichen Sicherheitskontrolle wurden wir in den Palast gelassen, um uns mit dem Direktor des Büros des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte, José Maria Aranaz, zu treffen, einem Bekannten von Frau Hafez‘ Ehemann. Dieser hatte aber genau zu dem Zeitpunkt unseres eigentlichen Treffens leider einen anderen Termin – mit dem Vizepräsidenten von Kuba.
Stattdessen unterhielten wir uns mit seinen Kollegen, Humberto Henderson, dem Chef der Amerika-Sektion des OHCHR, und Fernanda Sostisso Rubert. Beide konnten uns viele Fragen zu den Abläufen beim OHCHR und dem Leben als Field Officer beantworten. Die Möglichkeit, solch einflussreiche Menschen zu treffen, ist einmalig und hat uns nachhaltig beeindruckt. Wir bedanken uns hierfür nachdrücklich bei den drei Personen und unserer Tutorin. Einige Male wurde auch konkret über Menschenrechte und Menschenrechtsverletzungen gesprochen, die Zeit war allerdings sehr knapp.

Nach den langen, stark durchgeplanten und tollen drei Tagen war die allerletzte Klassenfahrt unserer Schullaufbahn bereits zu Ende. Der außerordentliche Charme der Schweizer Stadt und das liebevoll organisierte Programm unserer Tutorin sorgten allerdings für Erinnerungen, die vollen fünf Tagen gleichen.
Die Rückfahrt verlief wegen eines einstündigen Aufenthalts in Basel noch länger als die Hinfahrt, aber ebenfalls ohne Probleme. Wieder wurde viel gespielt und gesprichen. Nur die Sehnsucht nach dem eigenen Bett half, die Trauer über das Ende der Fahrt zu mindern.

Die Fahrt hat genau den Zweck erfüllt, den eine Klassenfahrt im Kern hat. Die vielen Ereignisse haben die Klasse zusammengeschweißt und die Gemeinschaft gestärkt. Wir blicken deshalb glücklich und dankbar zurück, und freuen uns, dass jedes Mitglied, Schüler*innen und Lehrer*innen, seinen individuellen Beitrag dazu leisten konnte.

Redaktionsteam des Profils 12PP