137 Köpfe – 137 Fragen! Die Projektwoche des zehnten Jahrgangs

Dieses Schuljahr gab es, so wie einige Jahre zuvor schon, wieder eine Projektwoche der zehnten Klassen. In dieser Projektwoche hatten wir Schüler*innen des 10. Jahrgangs die Gelegenheit, uns selbstständig eine Forscherfrage zu einem Thema unserer Wahl auszudenken, diese bis zum Freitag zu beantworten und sie dann Form eines selbst gewählten Produktes kurz zu präsentieren. Am Freitag hat dann der ganze Jahrgang eine „Galerie“ füreinander geöffnet und zwei Stunden konnte sich jede*r klassenübergreifend die Vorträge, Videos, Magazine usw. der eigenen Wahl angucken.

Die Fragen waren alle komplett individuell und von Plakaten über Mode bis hin zu Präsentationen über 3D-Modellings war alles dabei.

In der Woche hatten wir zunächst einmal Zeit, uns darüber klarzuwerden, was wir machen wollen und wie wir dies umsetzen könnten. Darauffolgend beschäftigten wir uns mit der Recherche und der Verarbeitung der Ergebnisse in Form eines passenden Produktes – dies alles nahm insgesamt vier Tage in Anspruch. Als dann am Ende des Donnerstags alle ihre Präsentationen ausgearbeitet hatten, ging es am Freitagmorgen los: Zuerst wurden die Stellwände für die Plakate vorbereitet und aufgestellt und die Klassenräume für andere Produkte hergerichtet. Als der grobe Aufbau abgeschlossen war, hielt Herr Nebe eine kurze Rede über den Zweck und das Interessante an der Projektwoche.

Nach all dieser Vorbereitung und Einleitung ging es los mit dem Präsentieren. In verschiedenen Zeitslots stellten Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse vor, mal als Video, mal als Präsentation, aber meistens als Plakat. Nach den Vorstellungen der Produkte konnte das Publikum Fragen stellen.

Als Präsentation konnte man beispielsweise einen Kurzvortag über die Bevölkerung des Mars‘ und wie diese angesiedelt werden könnte, anhören. Hier wurde ein achtminütiger Vortag über dieses Thema gehalten und beispielsweise die Idee, ein Magnetfeld des Mars‘ künstlich zu erzeugen, vorgestellt.

Ein gutes Beispiel für ein Plakat ist eins, das über griechische Mythologie aufklärte. Auf diesem Plakat wurde die Aufteilung der griechischen Wesenheiten in verschiedene Kategorien beschrieben und ein grober Überblick über den Mythos zu der Entstehung der Welt gegeben. Auch über die Entstehung der Menschen in diesem Mythos wurde berichtet. An diesen beiden Beispielen sieht man unserer Meinung nach recht gut, wie unterschiedlich die Präsentationsweise und die Art der Themen waren.

Jetzt könnte man sich natürlich fragen, warum diese Projektwoche in einem solch wichtigen Schuljahr organisiert wurde. Haben die Schüler denn nicht eigentlich Besseres zu tun, als eine Woche lang zu einem Thema ihrer Wahl zu arbeiten? Durch die Projektwoche wurde unter anderem eine Entwicklung in Richtung Interessengebiet der einzelnen Schüler angepeilt. Außerdem kam es durch den enggefassten Zeitraum automatisch zu einem inneren Zeitplan. Wir haben ein Gefühl dafür bekommen können, wie man sich seine Zeit gut einteilen kann, und auch einen positiven Schub der Kreativität bekommen, da der Gestaltung der Themen und Produkte keine Grenzen gesetzt waren. Doch der bedeutsamste Punkt ist die Chance, einen großen Mehrwert aus dieser Woche zu ziehen: Zum einen wurde den Schüler*innen gezeigt, dass Lernen und Verstehen nicht immer mit Stress verbunden sein müssen. Die Arbeit an Produkten kann Spaß machen, bis hin zu dem Punkt, dass teils sogar die Lust zum Arbeiten während der eigenen Freizeit aufkam.

Außerdem war es eine große Chance, um vor einer größeren Personen-Gruppe einen Vortrag zu halten. Das kann zur Bewältigung einer Präsentationsangst beitragen oder auch helfen, herauszufinden, wieso es einem selbst so schwerfällt, zu präsentieren. Vor einer größeren Gruppe zu präsentieren, kann natürlich auch dafür genutzt werden, um einfach mehr Menschen über sein eigenes Thema aufzuklären, doch ebenso, um einfach nur das Interesse am Thema zu verbreiten.

Am Ende diente die Projektwoche natürlich auch der Entlastung der Schüler*innen, als kleines Geschenk, um in der 10. Klasse einfach nochmal kurz zur Ruhe zu kommen, bevor es in der Oberstufe richtig losgeht.

Insgesamt wurde die Projektwoche von den Schüler*innen sehr positiv aufgenommen: Jenseits von „normalem Unterricht“ und Stress einfach Mal zu den eigenen Interessen arbeiten zu können, ist eine tolle Gelegenheit, die Freiheit rund um die Themenwahl, Pauseneinteilung oder auch des Produktes kennenzulernen. Für zukünftige Projektarbeiten wird wohl jeder etwas für sich mitnehmen können.

Bente Otto Müller und Jason Dean Jensen, 10e