Latein

Warum Latein?

Latein? – Warum sollte ich (oder mein Kind) sich jahrelang an einer Sprache abmühen, die seit Jahrhunderten nicht mehr aktiv gesprochen wird, in der nur Grammatik gepaukt oder monoton übersetzt wird und die sich mit Themen wie Geschichte, Philosophie, Dichtung, Göttern, Sagen und antiken Konflikten beschäftigt? Wenn dieses weitverbreitete (Vor-)Urteil der Realität entspräche, dann täte die oder der Leser/in in der Tat gut daran, sich rasch den modernen Fremdsprachen zuzuwenden.

  • Tatsache ist jedoch, dass diese vermeintlich tote Sprache die Muttersprache Europas ist. Als Basis aller romanischen Sprache bildet Latein den Schlüssel zu modernen Sprachen wie Französisch oder Spanisch und fördert auch das grammatisch-sprachliche Verständnis von Deutsch, Englisch und zahlreichen anderen Sprachen.
  • Nicht zuletzt deswegen ist der Nachweis des Latinums an vielen Universitäten Voraussetzung für ein weiterführendes Studium in Germanistik, modernen Fremdsprachen, Philosophie, Religion, Geschichte etc.
  • Aufgrund seiner Vorbildrolle und seines logischen Aufbaus fördert Latein ein fachübergreifendes Sprachverständnis – eine sprachliche Allgemeinbildung – wie auch das generelle Text- und Leseverständnis, aber auch die in allen Fächern und Berufen geforderte Problemlösekompetenz der Schülerinnen und Schüler.
  • Der angeblich höhere Lernaufwand des Faches Latein (Vokabeln, Grammatik etc.) ist in Wahrheit nicht höher als in anderen Sprachen. Tatsächlich kommt der Lateinunterricht gerade auch schwächeren Lernern entgegen, da die Unterrichtssprache Deutsch ist (gegenüber Englisch im Englisch-Unterricht etc.)
  • Ebenso ungebrochen aktuell sind die Inhalte des Lateinunterrichts, dessen klassische Inhalte die Vorbilder für literarische Klassiker wie Goethe, Schiller, Lessing oder bis in die Gegenwart wirkende Denkmodelle aus Philosophie und Geschichte bilden. Aber auch jüngere Lateiner/innen finden hier die Ursprünge ihrer Helden aus „Percy Jackson“ und „Troja“ wieder oder kommen hinter die Bedeutung von Zaubersprüchen aus der Welt Harry Potters.

Schreiben wie die Römer

Ein Projekt für die Lateinschülerinnen und Lateinschüler der 6. und 7. Klassen

Wer behauptet, Latein sei langweilig und praxisfern, hätte zu unserem Projekttag „Schreiben wie die Römer“ kommen sollen. Einige Eltern taten das auch, um ihre Kinder zu bewundern, die Wachstäfelchen und Papyrusrollen bastelten und diese dann lateinisch beschrifteten.

Unter der Leitung unserer ehemaligen Lateinlehrerinnen Frau Walter und Frau Kallenborn bastelten die Schülerinnen und Schüler aus Hartpappe kleine Tafeln, in die dunkel gefärbtes Bienenwachs (cera) gegossen wurde. Nach dem Erkalten des Wachses schrieben die Kinder darauf mit einem Griffel (stilus), der ein breites Ende zum Löschen des Geschriebenen hatte.
Die Römer schrieben auf diese Täfelchen kurze Nachrichten, Rechnungen, Schreibübungen in der Schule etc., weil diese danach gelöscht werden konnten. Zum Schreiben von Büchern benutzten sie Papyrusrollen, auf die sie mithilfe einer Gänsefeder schrieben.

Nachdem die Kinder sich einen „Papyrus“ aus einer Tapetenrolle hergestellt hatten, schrieben sie darauf mit einer Metallfeder und Tinte. Selbstverständlich benutzten sie die alte römische Schrift (capitalis rustica), die sie vorher im Unterricht geübt hatten. Auch die Texte, die sie schreiben wollten, hatten sie sich vorher ausgedacht und ins Lateinische übersetzt. Es waren auch lateinische Briefe, Reden, Gedichte, Dialoge und eine Einladung zum Abendessen dabei.
Die Kinder waren auf jeden Fall mit viel Eifer und Freude bei der Sache. Wir hatten den Eindruck, dass sie durch dieses Projekt die römische Kultur etwas mehr „begreifen“ konnten.

Erfahrungsbericht Rom

Nun tauchte es vor uns auf. Bisher hatten wir alle es nur auf Fotos und in Filmen gesehen, aber keiner konnte ahnen, dass es doch so gigantisch groß ist. Es stand vor uns, das Kolosseum, eines der größten Amphitheater auf der Welt, aber doch nur ein kleiner Teil unserer Reise ins Alte Rom.

Schon bei unserer Ankunft kamen wir in den Kontakt mit der Geschichte. Unser Hotel lag direkt an der Kirche Santa Maria Maggiore, einer der größten und schönsten Kirchen in Rom.

Zu unserem weiteren kulturellen Programm gehörte außerdem der Besuch des Forum Romanum, dem Marktplatz und Treffpunkt des antiken Roms. Um es betreten zu können, musste man über die Via Sacra gehen, unter dem Titusbogen hindurch. Auf dem Forum kann man nur noch die Ruinen der alten Gebäude sehen, in denen schon vor Hunderten von Jahren die Senatoren tagten und die Bewohner Roms sich trafen. Ein weiteres besonderes Bauwerk auf dem Forum ist die Basilika des Konstantin. In ihr hatten Händler ihre Stände aufgebaut und versuchten ihre Waren zu verkaufen. Weiter ging es hinauf auf den Palatin, einer der Sieben Hügel, auf denen Rom gebaut ist. Auf dem Palatin sahen wir die Überreste der Villa von Kaiser Augustus. Vom Palatin hat man einen schönen Blick auf den Circus Maximus, den man nur noch erahnen kann. Dort wo früher die Ränge waren, auf denen die Zuschauer den Rennfahrern zujubelten, befindet sich heute nur noch eine Wiese.

Außerhalb der Stadt liegen an er Via Appia Antica die Katakomben Roms. Die unterirdischen Grabstätten der Christen. Ca. 15 Meter unter der Erde beginnt ein Labyrinth von Gängen und Räumen, welches sich über mehrere Etagen erstreckt. Noch weiter außerhalb der Stadt liegt Ostia Antica, Roms Anbindung an das Mittelmeer. Eine Ruinenstadt mit teilweise noch sehr gut erhaltenen Gebäuden. Die Stadt hatte ihr eigenes kleines Amphitheater, wo Dramen und Komödien vorgetragen wurden. Dahinter eine Straße voller kleiner Läden. Auf den Fußböden der Läden befinden sich Mosaike, die auf die Ware oder Dienstleistung, die in dem Laden angeboten wurde, hinweisen.

Doch das beeindruckendste Gebäude war immer noch der Petersdom. Von außen ein gewaltiges Bauwerk mit einer großen Kuppel. Im Petersdom war es schön kühl. An den Wänden Bilder und Statuen von Heiligen und Päpsten. Alles ist mit Gold verziert und durch die Kuppel scheint das Licht hinein und bringt das Geschehen in eine schöne Atmosphäre.

Leider konnten wir nicht alles sehen, da vier, fünf Tage nur sehr wenig sind, um ganz Rom zu entdecken.

Florian Maubach, Jakob Greve