Mathematik – die Strukturierung des Denkens
„Mathematik. Alles was zählt“ war einmal das Motto des Wissenschaftsjahres, um zu betonen, wie sehr unsere Zukunft davon abhängt, dass viele junge Menschen über diese Schlüsselqualifikation verfügen.
Mathematik hat mit Zahlen zu tun. Das ist richtig: mit natürlichen Zahlen, die wir zum Zählen von Schäfchen brauchen, aber auch mit fantastischen Zahlen, die uns beinahe den Verstand rauben und unsere Sehnsucht nach Rätselhaftem und Transzendenz erfüllen.
Doch damit nicht genug: Der Umgang mit Zahlen, das Rechnen, ist nur die unterste Stufe der Mathematik, das Fundament, aber doch eher langweilige Routine, die wir gerne den Taschenrechnern überlassen, sobald wir sie so weit beherrschen, dass wir die Ergebnisse durch Überschläge kontrollieren können. Über die Symbole der Algebra werden Strukturen sichtbar, die für alle Zahlen gelten. Nicht weniger bedeutsam sind die Elemente von Raum und Form, deren Beziehungen in der Geometrie untersucht werden. Die zahlenmäßige Quantifizierbarkeit der Welt ermöglicht uns das Aufspüren funktionaler Gesetzmäßigkeiten und selbst dort, wo Systeme so komplex sind, dass der reine Zufall zu herrschen scheint, können mit Hilfe von Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung noch Prognosen erstellt werden, die Grundlage politischer Entscheidungen sind oder auch dazu genutzt werden, dass Automaten nahezu immer über genügend Wechselgeld verfügen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mathematik die Wissenschaft der Muster und Strukturen ist, die unser Denken in ihrer formalen Sprache systematisiert und weiterentwickelt, wodurch sie ein einzigartiges, geistiges Abenteuer und ein wichtiges Instrument aller Wissenschaften ist.