Street Art im alten Elbtunnel mit Thomas Wiczak

Die Internationale Bauausstellung (IBA) Hamburg hat sich die Hamburger Elbinseln Wilhelmsburg und Veddel, sowie den Harburger Binnenhafen als Revier für die Erforschung und Realisierung neuer, zukunftsweisender Visionen vom Leben in der Stadt gewählt.
Und weil zu einem solchen Leben Kunst und Kultur dazugehören, ermöglicht die IBA künstlerische Projekte, die die Menschen in der Stadt zum Austausch miteinander, zur Begegnung mit internationaler Kunst und zur Teilhabe an Ideen der Stadtentwicklung anregen sollen.
Unter dem Titel „Aussicht auf Veränderungen“ war im Jahr 2010 ein Kunst-Parcour entlang der S-Bahn-Linie 3 geplant, die Hamburg mit den Elbinseln verbindet; ganz unterschiedliche Projekte sollten dazu anstoßen, eine „andere Aufmerksamkeit für die Stadt“ zu entwickeln.
An einem dieser Projekte beteiligte sich der Wahlpflichtkurs Kunst Klasse 10 (Leitung Heidrun Kremser). Zusammen mit Thomas Wiczak, der als Künstler in Berlin lebt und auch dort seine Projekte mit Bezug zum städtischen Leben und im Stadtraum selbst realisiert, standen wir vor einer großen Herausforderung: Uns kam die Aufgabe zu, eine Röhre des Alten Elbtunnels auszugestalten und so eine Verbindung von der einen Elbseite zur anderen herzustellen – eine Verbindung aber auch zu einer Schülergruppe des Gymnasiums Kirchdorf / Wilhelmsburg, die vor der gleichen Aufgabe stand, nur auf der anderen Seite. Mit den Mitteln der Kunst arbeiteten wir uns sozusagen aufeinander zu – und Platz hatten wir dazu genug, denn der Elbtunnel ist 426 Meter lang!
Eine lange Strecke, auf der die Schüler ihre ganz individuellen Botschaften über ihre Gefühle von Heimat, vom Leben in der Stadt, ihre Wünsche, Ängste und Vorstellungen zum Ausdruck bringen sollten.
Die Frage „Wie fühlt sich Zuhause an?“ stand am Beginn der Beschäftigung – und warf andere Fragen auf.
Die Antworten waren vielfältig und bunt – so bunt wie das Leben selbst.
Mehrere Wochen wurde geplant und entworfen und an zwei Projekttagen vor den Sommerferien ging es an die Gestaltung metergroßer Plakate.
Am ersten Wochenende im September wurden diese Plakate dann gemeinsam im Elbtunnel an die Wände gekleistert. Dort boten sie mehrere Wochen lang einen Blickfang für Pendler und Touristen.